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Der erste Einhunderter

2021-05-30 : Der erste Einhunderter

Was ist das schöne am Radfahren ? Dass man so schön viel von der Umgebung sieht. Allerdings ist damit auch ein Problem verbunden: Irgendwann kennt man alle guten Wege in der Umgebung und weiß, welche Stecken schön zu fahren sind, und welche Abschnitte man besser meiden sollte. Meiden, weil die Strecke in einem Zustand ist, der für Fahrräder ohne Mointainbikeausstattung zu einer harten Rüttlepartie werden oder aber weil auf der Strecke viel zu viele Pkw/LKW unterwegs sind, die dann auch häufig noch meinen, viel zu eng überholen zu müssen.

Wenn man alle guten Strecken (mehrmals) abgefahren ist, dann stellt sich zwangsläufig der Wunsch ein, auch mal was anderes zu sehen. Also was macht man dann ? Okay, man kann dann die Räder eine Strecke auf oder hinter dem Auto transportieren und dann von einem entfernten Startpunkt aus losradeln. Machen viel Menschen, haben wir auch schon gemacht, aber eigentlich wollen wir lieber Rad als Auto fahren. Bleibt also nur, die Strecke größer werden zu lassen.

Geplant heute etwas über 100 km bis nach Bienenbüttel am Elbe-Seiten-Kanal südlich von Lüneburg und wieder zurück. Unser erster Hundeter in diesem Jahr. Und auch hiervon sind uns die ersten 30 und auch die letzten 30 km sehr bekannt. bleiben etwa 50km Neuland, die es zu erfahren gilt. Mit unterschiedlichen Ergebnissen:

Die Strecke über die Elbe via Fahrenholz bis nach Radbruch alles wohl bekannt:

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Ilmenaukanal bei Fahrenholz
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Müssen Radwege so aussehen ? Unfahrbar

Bis nach Mechtersen sind die Wege gut und wenig befahren und der als „Mühle“ beschilderte Radweg ist unser Begleiter. Kurz hinter Mechtersen geht der Weg in eine Schotterstraße über und wir haben mal wieder eine Begegnung mit Reitern. Die beiden Pferde stehen nahezu mittig auf dem Weg und so ist da kein Durchkommen, man weiss ja nicht, wie die Tiere sich dann verhalten. Also halten wir an und warten ab. Für die beiden jungen Reiterinnen ist schnell klar, dass wir Schuld daran sind, dass ihre Pferde mehrfach scheuen und lieber flüchten wollen als an uns vorbeigehen. Leider läßt der Weg keine weiteres Ausweichen zu. Wir sehen die „Schuldfrage“ etwas anders. Aber das liegt wohl auch im Auge des Betrachters. Nach gefühlten 10 Minuten sind die beiden Pferde endlich an uns vorbei und wir konnen wieder vom Grünstreifen auf die Schotterpiste wechseln, auf der wir dann weiterfahren, bis die Piste in einen reinen Sandweg übergeht, der auf den nächsten 1-2km anhält und komplett von vielen Pferdehufen auf der ganzen Wegbreite zertrampelt ist. Uns bleibt nur das Schieben der Räder und der Vermerk, diese Strecke ist für uns nicht fahrbar. Einige Reifenspuren deuten darauf hin, dass hier wohl einige Mountainbiker (mit e) durchgefahren sind.

Schade eigentlich. Dieser weg ist eindeutig nichts für Liegeräder.

Weiter geht es auf kleinen meist an diesem Sonntag Morgen nur wenig befahrenen Straßen bis an den Elbe-Seiten-Kanal bei Bienenbüttel. Unsere Mittagspause am Kanal ist recht eintönig. Hin und wieder mal ein Radfahrer auf unserer oder der anderen Seite, hin und wieder bellt irgendwo ein Hund und nur ein kleines Sportboot passiert uns auf dem Wasser.  Ein Stückchen folgen wir dem Kanal, müssen dann eine Treppen zur Eisenbahnbrücke hoch schieben, fahren auf der Bücke über den Kanal und befinden uns dann auf einem Single-Trail neben einem Feld wieder

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Vom Seitenkanal zur Brücke

Zumindest ist der Boden hier fest und wir müssen nicht schieben. Für einen ausgewiesenen Radweg ist aber auch dieser Weg eine schlechte Wahl.

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Single-Trail am Feldrand – ein ausgewiesener Radweg

Einmal quer durch Lüneburg bis zum Rad- und Fußweg an der Ilmenau, dieser Abschnitt ist uns dann wieder bekannt und wir rechen hier damit, dass viele Menschen das immer noch herrliche Wetter nutzen und an der Ilmenau mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Aber heute ist es erstaunlich leer. Wir folgen der Ilmenau bis nach Bardowik. Der Weg besteht meist aus festem Sand, so dass man ihn auch mit dem Rad gut fahren kann. Keine Autos dafür aber ein wenig gemütlicheres Tempo sind hier angesagt.

Mehr oder weniger parallel folgen wir der Ilmenau, die hinter Wittorf in den Ilmenau-Kanal übergeht, an dessen Deich wir dann weiterfahren.

Unsere gesamte Fahrtzeit (ohne Pausen) aber inklusive der Schiebestrecke sind 5:21 Std und wir kommen auch nicht über einen Durchschnitt von knapp 20km/h hinaus. Insgsammt waren wir knapp 6 Stunden unterwegs. Mit Ausnahme der Schiebestrecke und eines kurzen Abschnittes bei Heiligenthal, die man gut auf der fast parallel verlaufenden K36 umfahren kann ein toller Tag und eine gute Strecke.